Tipp zum Reharmonisieren

Behauptung:

Innerhalb jeder dieser drei Gruppen sind die Akkorde auswechselbar:

Gruppe 1: C7b9, Eb7b9, F#7b9, A7b9, Edim, Gdim, Bbdim, C#dim

Gruppe 2: Db7b9, E7b9, G7b9, Bb7b9, Fdim, G#dim, Bdim, Ddim

Gruppe 3: D7b9, F7b9, Ab7b9, B7b9, F#dim, Adim, Cdim, Ebdim

Beweis:

(Ohne Einschränkung nur für die Gruppe 1)

C7b9: C E G Bb Db

Eb7b9: Eb G Bb Db E

F#7b9: F# A# C# E G

A7b9: A C# E G A#

Edim: E G Bb Db

Gdim: G Bb Db E

Bbdim: Bb Db E G

C#dim: C# E G A#

Die verminderten Akkorde bestehen alle aus denselben Tönen. Die Dominantseptakkorde mit der kleinen None besitzen gemeinsame Töne mit den verminderten Akkorden, nur der Grundton weicht ab. Bei einem Austausch kann der abweichende Grundton als alterierter Ton angesehen werden, der die Spannung erhöht. Bei einem Dominantseptakkord ist diese Spannung erwünscht und wird nachfolgend meistens durch einen Dur- oder Mollakkord aufgelöst.

Bemerkungen:

Die Idee hierzu stammt aus dem Kurs „Jazz Theory Unlocked“ auf jazzadvice(dot)com. Ich vermute, die Erkenntnis ist älter. Ich habe sie hier ausführlich im mathematischen Stil formuliert.

Alle obigen Akkorde sind als Dominantakkorde verwendbar. Man kann die b9 weglassen. So sind C7, Eb7, Gb7 und A7 auch austauschbar.

Hat man eine Dominante, wie z.B. G7, so braucht man nur einen Halbtonschritt höher zu gehen für G#dim.

Die austauschbaren Akkorde findet man, wenn man in kleinen Terzen (3 Halbtonschritte) vorgeht.

Diese Ersetzungen können in der Dur-ii-V-I-Verbindung gemacht werden.

In der Moll-ii-V-i-Verbindung ist die V oft alteriert und b9 ist ein alterierter Ton. Dieser Tipp ist also auch gut dafür.

Ich denke, diese Einsicht ist brauchbar beim Begleiten, Komponieren und Solieren.

 

Jazz-Theorie

Ich möchte Ihnen zwei Kurse empfehlen, da ich glaube, als Musiker macht man sich das Leben einfacher, wenn man sich etwas mit den Grundlagen der Musiktheorie beschäftigt hat. Wollen Sie wissen, aus welchen Tönen sich die Akkorde und Skalen zusammensetzen? Welche Akkordfolgen sind im Jazz üblich?

Auf learnjazzstandards(dot)com gibt es den Kurs „Zero to Improv“, der sehr gut als Einstieg geeignet ist. Auf jazzadvice(dot)com hat mir der Kurs „Jazz Theory Unlocked“ geholfen, die Elemente einer Jazzkomposition zu verstehen. Auch das Kapitel über den Einsatz verminderter Akkorde war erhellend.

Diese beiden Kurse haben mich weitergebracht.

 

Quintenzirkel

Der Quintenzirkel ist so wichtig in der Musik:

C-G-D-A-E-B(deutsches H)-F#-Db-Ab-Eb-Bb-F-C

Für den einen Zweig gibt es den Merkspruch:

„G-eh d-u a-lter E-sel h-ole Fis-che!“

Für den anderen Zweig:

„F-reche B-uben es-sen As-pirin, des-halb Ges-undheit!“

Aber am besten kann man den Quintenzirkel schon auswendig, um sich die Sprüche merken zu können.

In der umgekehrten Reihenfolge ist es der Quartenzirkel. Die Intervalle sind immer aufsteigend zu denken. Und so hat man stets Quarte, Grundton und Quinte nebeneinander stehen. Zum Beispiel: F-C-G.

Auch liefert er die Vorzeichen. G-Dur hat ein F#, D-Dur F# und C#, A-Dur F#, C# und G#, … und Fis-Dur F#, C#, G#, D#, A#, E#(=F). Sehen Sie die Systematik dahinter? Man fängt mit F an, versieht es mit einem # und folgt dem Quintenzirkel. Man stößt auf C und versieht es wiederum mit einem Kreuz und so weiter. Bei den Bes ist es einfacher. F-Dur hat ein Bb, Bb-Dur Bb und Eb, Eb-Dur Bb, Eb und Ab, … und Gb-Dur Bb, Eb, Ab, Db, Gb und Cb(=B). Man folgt dem Quartenzirkel, mit Bb beginnend.

Der Quartenzirkel hat auch die Grundtöne der ii-V-I-Verbindung. Zum Beispiel in C-Dur: D-G-C. Daraus macht man Dm7-G7-Cmaj7.