Tipp zum Reharmonisieren

Behauptung:

Innerhalb jeder dieser drei Gruppen sind die Akkorde auswechselbar:

Gruppe 1: C7b9, Eb7b9, F#7b9, A7b9, Edim, Gdim, Bbdim, C#dim

Gruppe 2: Db7b9, E7b9, G7b9, Bb7b9, Fdim, G#dim, Bdim, Ddim

Gruppe 3: D7b9, F7b9, Ab7b9, B7b9, F#dim, Adim, Cdim, Ebdim

Beweis:

(Ohne Einschränkung nur für die Gruppe 1)

C7b9: C E G Bb Db

Eb7b9: Eb G Bb Db E

F#7b9: F# A# C# E G

A7b9: A C# E G A#

Edim: E G Bb Db

Gdim: G Bb Db E

Bbdim: Bb Db E G

C#dim: C# E G A#

Die verminderten Akkorde bestehen alle aus denselben Tönen. Die Dominantseptakkorde mit der kleinen None besitzen gemeinsame Töne mit den verminderten Akkorden, nur der Grundton weicht ab. Bei einem Austausch kann der abweichende Grundton als alterierter Ton angesehen werden, der die Spannung erhöht. Bei einem Dominantseptakkord ist diese Spannung erwünscht und wird nachfolgend meistens durch einen Dur- oder Mollakkord aufgelöst.

Improvisation in C

Manchmal werde ich gefragt: „Wie heißt das Stück, das Du gerade auf dem Klavier gespielt hast?“ Ich antworte stolz: „Das war improvisiert!“ Ich habe heute eine Aufnahme gemacht. Mit der linken Hand spiele ich nur einen Ton, das große C, den Grundton als Viertelnoten. Mit der rechten Hand bleibe ich hauptsächlich in C-Dur, spiele aber auch chromatische Annäherungen auf den Offbeats. Auch die drei Hauptakkorde, C, F und G, sind dabei.

 

Jazz für die Küchenarbeit

Ich höre gerne Musik beim Kochen oder Spülen. Derzeit finde ich die CD „Yardbird Suite“ von Charlie Parker und das Album „Escape“ von Mulo Francel sehr geeignet. Ein Kanadier der LJS Community hört gerne Jobim beim Pizza-Backen. Eine sehr gute Idee!

 

Das Gold heraussieben

„Ihr müsst das Gold heraussieben!“, sagt der Jazz-Coach Brent Vaartstra zu seinen Schülern. („You have to sift the gold!“) Man muss selbst entscheiden, welcher Ratschlag oder Kurs am besten für einen gerade ist. Worauf man im Augenblick die meiste Mühe verwenden will, sich zu verbessern. Vieles mag noch zu schwierig sein, mehr Zeit brauchen oder nur in kleinen Schritten zu erreichen sein.

Seit 2007 mache ich wieder mehr Musik, auf Saxophon, Klavier und Klarinette. Mal habe ich mehr Zeit, mal sind andere Dinge wichtiger. So ist das Leben. Ich bin froh, dass ich Gehörbildung mache. Ich bin noch nicht sehr weit, aber immerhin kann ich Intervalle erkennen. In Darmstadt spielte ich in Workshop Bands, in Paderborn habe ich gerade Zeit für Saxophon-Unterricht.

Die Frage ist, ob wohlgesetzte Töne Probleme lösen können. Direkt wohl eher nicht, aber man fühlt sich entspannter und optimistischer, was sicherlich hilfreich ist. Die Kunst macht unsere Welt schöner.

Jazz-Theorie

Ich möchte Ihnen zwei Kurse empfehlen, da ich glaube, als Musiker macht man sich das Leben einfacher, wenn man sich etwas mit den Grundlagen der Musiktheorie beschäftigt hat. Wollen Sie wissen, aus welchen Tönen sich die Akkorde und Skalen zusammensetzen? Welche Akkordfolgen sind im Jazz üblich?

Auf learnjazzstandards(dot)com gibt es den Kurs „Zero to Improv“, der sehr gut als Einstieg geeignet ist. Auf jazzadvice(dot)com hat mir der Kurs „Jazz Theory Unlocked“ geholfen, die Elemente einer Jazzkomposition zu verstehen. Auch das Kapitel über den Einsatz verminderter Akkorde war erhellend.

Diese beiden Kurse haben mich weitergebracht.

 

Motivation

„Was motiviert dich zu üben?“, wurde ich gefragt. Ich gab die poetische Antwort: „In meiner Freizeit will ich ein Künstler sein, der die Schönheit des Moments schätzt.“

Buch über Jürgen Wuchner

Jürgen Wuchners Witwe, Monika Schießer-Wuchner, hat ein Buch im Wolke Verlag herausgegeben:

Serendipity. Jürgen Wuchners Kompositionen

Seine Weggefährten erinnern sich. Einen großen Teil nehmen Noten ein. Bb- und Eb-Stimmen lassen sich auf der Seite des Verlages, siehe oberer Link, herunterladen.

Für seine ehemaligen Schüler ist dieses Buch natürlich ein „Muss“. Für Musiker sind die Noten eine wahre Fundgrube. Ich möchte Ihnen dieses Werk wärmstens empfehlen.

 

Klavier und Rucksack

Ein Klavier passt nicht in Ihren Rucksack. Wohl aber ein Laptop und ein externer MIDI-Controller wie zum Beispiel das AKAI LPK25. Den MIDI-Controller benutze ich mit einem virtuellen Piano, Band in a Box oder eigener Software von AKAI. Das virtuelle Piano braucht man nicht mit der Maus oder Tastatur zu bedienen. Mit der Klaviatur des Controllers kommt man viel weiter. Man kann vor sich die Akkorde eines Standards haben. Band in a Box, zum Beispiel, liefert ein Play-Along.

 

Visualisierung

Visualisieren im weiteren Sinne tut man, wenn man etwas in Gedanken durchgeht. Ein Arzt, zum Beispiel, stellt sich zuvor die Operation vor, die er später durchführen wird. Jazzmusiker wiederum müssen sich auf die Improvisation vorbereiten. Sie müssen wissen, wann welcher Akkord gerade wichtig ist, welche Töne zu dem Akkord gehören und welche Skalen dazu passen. Dieses Wissen muss ohne Verzögerung abrufbar sein. Deshalb ist es gut zu visualisieren. Vor dem inneren Auge sieht man das Akkordsymbol. Man weiß, wie sich die jeweilige Terz, Quinte, Septime und übrige wichtige Töne auf dem Instrument anfühlen. Man hat eine Vorstellung von ihrem Klang. Das alles zu beherrschen ist sicher eine Lebensaufgabe. Einen Kurs, der einen heranführt, findet man auf jazzadvice(dot)com . „Von den Amerikanern lernen, heißt Jazz lernen!“ (eigenes Zitat)

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Das ist die neue CD des ostwestfälischen Saxophonquartetts Blattwerk mit Alban Hauser (Sopran), Timur Isakov (Alt, Klarinette), Hartmut Salzmann (Tenor) und Ivan Jones (Bariton). Es beginnt mit Freude schöner Götterfunken. Es folgen weitere wunderbar arrangierte klassische Stücke. Hauser und Jones steuern Eigenkompositionen bei. Nach dem Totentänzchen (Danse Macabre/Saint Saens) folgt ein nachdenkliches Stück über das Vergessen (Oblivion/Piazzolla). Doxy kommt vom Jazz. Das letzte Stück heißt „Trinkwasser“ (Agua De Beber/Jobim). Da ich ein Buch über Meerwasserentsalzung geschrieben habe, spricht mich dieser Titel besonders an. Alle vier Musiker sind große Virtuosen, keine Frage. Aber es ist auch der Tonmeister Piotr Furmanczyk, der die Holzbläser so toll klingen lässt.