Blues der Hoffnung

Wie tröstet ein Jazzmusiker die Menschen? Richtig, er spielt den Blues! Der Herbst des letzten Jahres war voller schlechter Nachrichten. So viele Freunde oder ihre Verwandten waren im Krankenhaus. Einige starben. Ich habe diesen Blues geschrieben. Ein Blues ist per Definition traurig, aber er enthält immer ein Körnchen Hoffnung, sonst würden wir ihn nicht spielen. Ich habe die Akkorde ein wenig geändert, um ihn fröhlicher zu machen. Die I- und IV-Akkorde sind Dur. Die Blue Notes erscheinen nur auf dem Offbeat. Es gibt keinen Tritonus. Der Rhythmus ist vom LJS 101 Rhythmuskurs inspiriert. Ich wollte ihn schon immer auf dem Saxophon aufnehmen, habe es aber nicht geschafft. Hier ist er also als Computerversion von MuseScore.

 

Blues_of_Hope_Eb    Blues_of_Hope_C    Blues_of_Hope_Bb

 

Blues of Hope

How does a jazz musician comfort people? Right, he plays the blues! Last year’s autumn was full of bad news. So many friends or their relatives were in hospital. Some died. I wrote this blues. A blues is sad, by definition, but it always contains a grain of hope, otherwise we would not play it. I changed the chords a bit to make it cheerfuller. The I and the IV chords are major. The blue notes only appear on the offbeat. There is no tritone. The rhythm is inspired by the LJS 101 rhythm course. I have always wanted to record it on the saxophone, but could not make it. So here it is as a computer version from MuseScore. A Merry Christmas and a Happy New Year to all of you!

 

Blues_of_Hope_Eb       Blues_of_Hope_C       Blues_of_Hope_Bb

 

Zweite Umkehrung

Dieser Tipp mag etwas für angehende Jazz-Pianisten sein: Benutzen Sie die zweite Umkehrung im Dominant-Akkord der ii-V-I-Verbindung. In C-Dur:

Dm7: D F A C

G7, zweite Umkehrung: D F G B

Cmaj7: C E G B

(Ich verwende die englische Notation, B=H.) Sie sehen, zwei Töne bleiben gleich, zwei Finger können auf den Tasten liegen bleiben. Man muss sich nur Gedanken über die beiden anderen Töne des Akkordes machen.

Ich habe das für alle Tonarten geübt:

 

Tip for reharmonizing

Claim:

Within each of these three groups the chords are interchangeable:

Group 1: C7b9, Eb7b9, F#7b9, A7b9, Edim, Gdim, Bbdim, C#dim

Group 2: Db7b9, E7b9, G7b9, Bb7b9, Fdim, G#dim, Bdim, Ddim

Group 3: D7b9, F7b9, Ab7b9, B7b9, F#dim, Adim, Cdim, Ebdim

Proof:

(Without restrictions only for group 1)

C7b9: C E G Bb Db

Eb7b9: Eb G Bb Db E

F#7b9: F# A# C# E G

A7b9: A C# E G A#

Edim: E G Bb Db

Gdim: G Bb Db E

Bbdim: Bb Db E G

C#dim: C# E G A#

The diminished chords are all made up of the same notes. The dominant seventh chords with the flat nine have common tones with the diminished chords, only the root differs. When replaced, the different root can be viewed as an altered tone that increases tension. With a dominant seventh chord, this tension is desired and is usually subsequently resolved by a major or minor chord.

Remarks:

The idea for this comes from the course “Jazz Theory Unlocked” on jazzadvice(dot)com. I think the knowledge is older. I have formulated them in detail here in mathematical style.

All chords above can be used as dominant chords. You can leave out the b9. C7, Eb7, Gb7 and A7 are also interchangeable.

If you have a dominant, such as G7, you only need to go one semitone step higher for G#dim.

The interchangeable chords can be found by working in minor thirds (3 semitone steps).

These substitutions can be made in the major-ii-V-I progression.

In the minor ii-V-i progression, the V is often altered and b9 is an alteration. So this tip is good for that too.

I think this insight is useful when comping, composing and soloing.

 

Tipp zum Reharmonisieren

Behauptung:

Innerhalb jeder dieser drei Gruppen sind die Akkorde auswechselbar:

Gruppe 1: C7b9, Eb7b9, F#7b9, A7b9, Edim, Gdim, Bbdim, C#dim

Gruppe 2: Db7b9, E7b9, G7b9, Bb7b9, Fdim, G#dim, Bdim, Ddim

Gruppe 3: D7b9, F7b9, Ab7b9, B7b9, F#dim, Adim, Cdim, Ebdim

Beweis:

(Ohne Einschränkung nur für die Gruppe 1)

C7b9: C E G Bb Db

Eb7b9: Eb G Bb Db E

F#7b9: F# A# C# E G

A7b9: A C# E G A#

Edim: E G Bb Db

Gdim: G Bb Db E

Bbdim: Bb Db E G

C#dim: C# E G A#

Die verminderten Akkorde bestehen alle aus denselben Tönen. Die Dominantseptakkorde mit der kleinen None besitzen gemeinsame Töne mit den verminderten Akkorden, nur der Grundton weicht ab. Bei einem Austausch kann der abweichende Grundton als alterierter Ton angesehen werden, der die Spannung erhöht. Bei einem Dominantseptakkord ist diese Spannung erwünscht und wird nachfolgend meistens durch einen Dur- oder Mollakkord aufgelöst.

Bemerkungen:

Die Idee hierzu stammt aus dem Kurs „Jazz Theory Unlocked“ auf jazzadvice(dot)com. Ich vermute, die Erkenntnis ist älter. Ich habe sie hier ausführlich im mathematischen Stil formuliert.

Alle obigen Akkorde sind als Dominantakkorde verwendbar. Man kann die b9 weglassen. So sind C7, Eb7, Gb7 und A7 auch austauschbar.

Hat man eine Dominante, wie z.B. G7, so braucht man nur einen Halbtonschritt höher zu gehen für G#dim.

Die austauschbaren Akkorde findet man, wenn man in kleinen Terzen (3 Halbtonschritte) vorgeht.

Diese Ersetzungen können in der Dur-ii-V-I-Verbindung gemacht werden.

In der Moll-ii-V-i-Verbindung ist die V oft alteriert und b9 ist ein alterierter Ton. Dieser Tipp ist also auch gut dafür.

Ich denke, diese Einsicht ist brauchbar beim Begleiten, Komponieren und Solieren.

 

Shuteen Erdenebaatar

I want to recommend the album “Rising Sun” by the Shuteen Erdenebaatar Quartet. She comes from Mongolia and studied jazz piano and jazz composition in Munich/Germany. I think she is as talented as Joey Alexander. The album contains many hymns to life. My favorite track is the melancholic piano solo piece “Summer Haze.”

Improvisation in C

Manchmal werde ich gefragt: „Wie heißt das Stück, das Du gerade auf dem Klavier gespielt hast?“ Ich antworte stolz: „Das war improvisiert!“ Ich habe heute eine Aufnahme gemacht. Mit der linken Hand spiele ich nur einen Ton, das große C, den Grundton als Viertelnoten. Mit der rechten Hand bleibe ich hauptsächlich in C-Dur, spiele aber auch chromatische Annäherungen auf den Offbeats. Auch die drei Hauptakkorde, C, F und G, sind dabei.

 

Jazz für die Küchenarbeit

Ich höre gerne Musik beim Kochen oder Spülen. Derzeit finde ich die CD „Yardbird Suite“ von Charlie Parker und das Album „Escape“ von Mulo Francel sehr geeignet. Ein Kanadier der LJS Community hört gerne Jobim beim Pizza-Backen. Eine sehr gute Idee!

 

Sifting Gold

“You have to sift the gold!” Jazz coach Brent Vaartstra says to his students. You have to decide for yourself which advice or course is best for you at the moment. What you want to put the most effort into improving now. Many things may still be too difficult, need more time or can only be achieved in small steps.

Since 2007 I have been making more music again, on saxophone, piano and clarinet. Sometimes I have more time, sometimes other things are more important. That’s life. I’m glad I’m doing ear training. I’m not very far along yet, but at least I can recognize intervals. In Darmstadt I played in workshop bands, in Paderborn I currently have time for saxophone lessons.

The question is whether well-placed tones can solve problems. Probably not directly, but you feel more relaxed and optimistic, which is certainly helpful. Art makes our world more beautiful.

Das Gold heraussieben

„Ihr müsst das Gold heraussieben!“, sagt der Jazz-Coach Brent Vaartstra zu seinen Schülern. („You have to sift the gold!“) Man muss selbst entscheiden, welcher Ratschlag oder Kurs am besten für einen gerade ist. Worauf man im Augenblick die meiste Mühe verwenden will, sich zu verbessern. Vieles mag noch zu schwierig sein, mehr Zeit brauchen oder nur in kleinen Schritten zu erreichen sein.

Seit 2007 mache ich wieder mehr Musik, auf Saxophon, Klavier und Klarinette. Mal habe ich mehr Zeit, mal sind andere Dinge wichtiger. So ist das Leben. Ich bin froh, dass ich Gehörbildung mache. Ich bin noch nicht sehr weit, aber immerhin kann ich Intervalle erkennen. In Darmstadt spielte ich in Workshop Bands, in Paderborn habe ich gerade Zeit für Saxophon-Unterricht.

Die Frage ist, ob wohlgesetzte Töne Probleme lösen können. Direkt wohl eher nicht, aber man fühlt sich entspannter und optimistischer, was sicherlich hilfreich ist. Die Kunst macht unsere Welt schöner.