Blog

Der Griffiths

Als Student fand ich ein Buch über die Teilchenphysik so toll:

David Griffiths: Introduction to Elementary Particles

Damals war es in der ersten Auflage erhältlich. Was ist so gut an diesem Werk? Es ist geeignet für Masterstudenten, weil so vieles erklärt wird, was andere Bücher stillschweigend voraussetzen. Man bekommt eine Einführung in die spezielle Relativitätstheorie und die Tensornotation. Man versteht, was mit ko- und kontravariant gemeint ist. Die Diracgleichung wird gelöst und das Rechnen mit Gammamatrizen geübt. Die Feynmanregeln für QED, QCD und die elektroschwache Wechselwirkung werden postuliert und Wirkungsquerschnitte und Zerfallsraten berechnet. Schleifen (loops) wurden weitgehend ausgespart, aber das sind mathematisch sehr tiefe Gewässer. Es wird gezeigt, wie color factors zu bestimmen sind. Und endlich verstand ich, wozu die Luminosität gebraucht wird: Ereignisrate gleich Wirkungsquerschnitt mal Luminosität.

Quintenzirkel

Der Quintenzirkel ist so wichtig in der Musik:

C-G-D-A-E-B(deutsches H)-F#-Db-Ab-Eb-Bb-F-C

Für den einen Zweig gibt es den Merkspruch:

„G-eh d-u a-lter E-sel h-ole Fis-che!“

Für den anderen Zweig:

„F-reche B-uben es-sen As-pirin, des-halb Ges-undheit!“

Aber am besten kann man den Quintenzirkel schon auswendig, um sich die Sprüche merken zu können.

In der umgekehrten Reihenfolge ist es der Quartenzirkel. Die Intervalle sind immer aufsteigend zu denken. Und so hat man stets Quarte, Grundton und Quinte nebeneinander stehen. Zum Beispiel: F-C-G.

Auch liefert er die Vorzeichen. G-Dur hat ein F#, D-Dur F# und C#, A-Dur F#, C# und G#, … und Fis-Dur F#, C#, G#, D#, A#, E#(=F). Sehen Sie die Systematik dahinter? Man fängt mit F an, versieht es mit einem # und folgt dem Quintenzirkel. Man stößt auf C und versieht es wiederum mit einem Kreuz und so weiter. Bei den Bes ist es einfacher. F-Dur hat ein Bb, Bb-Dur Bb und Eb, Eb-Dur Bb, Eb und Ab, … und Gb-Dur Bb, Eb, Ab, Db, Gb und Cb(=B). Man folgt dem Quartenzirkel, mit Bb beginnend.

Der Quartenzirkel hat auch die Grundtöne der ii-V-I-Verbindung. Zum Beispiel in C-Dur: D-G-C. Daraus macht man Dm7-G7-Cmaj7.

Advent, Advent

Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs, 

dieses Jahr ist überschattet von der Pandemie. Deshalb wünschen wir uns vor allem Gesundheit. Halten Sie durch in diesem Winter. Dies ist wirklich keine leichte Zeit. Alles wird hoffentlich gut :o) 

Viele Grüße,

Ihr Henning Raach

 

Feynman

In meiner Zeit als Teilchenphysiker war Richard Feynman mein Held. Nicht nur dass er die Feynman-Diagramme eingeführt hatte, die die Hochenergiephysik so viel begreiflicher machten. Er hatte auch viel Humor. In einer Zeit, in der mir wenig zum Lachen zumute war, las ich sein Buch „Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!“ und ich fand es wunderbar, was ein neugieriger, intelligenter Charakter alles erleben kann. Später las ich die Biographie von Jagdish Mehra „The Beat of a Different Drum“. Der Titel spielt auf Feynmans Originalität und Trommelbegeisterung an. In einem Nachruf wurde er bezeichnet als „a physicist’s physicist“, als ein Physiker durch und durch. Manche mögen ihn für arrogant gehalten haben, aber seien wir ehrlich: Die allermeisten Menschen überschätzen ihre Intelligenz 😉

 

Tontechnik

Audacity ist ein wirklich nützliches Programm. Man kann es als Audioeditor verwenden, aber auch zum Aufnehmen mit einem Digitalrekorder, der als Mikrofon an den Computer angeschlossen ist. Um sich etwas Wissen zu den Effekten anzueignen, fand ich ein dünnes Buch sehr informativ:

Metin Bektas: „Audio Effects, Mixing and Mastering“

Es handelt von Kompressoren, Equalizern, Limiters und Gates. Es führt ein in das Mischen und das Mastering. Man solle viel mehr Zeit für das Mischen aufwenden als für das abschließende Mastering. Das Buch umfasst gerade mal 109 Seiten, es kann also längst nicht alles zu diesen Themen darinstehen. Es enthält auch etwas Mathematik, was ich gut finde.

Akustik für Musiker

Die Akustik ist ein sehr großes und wichtiges Gebiet der Physik. Musikern möchte ich ein sehr schmales Buch empfehlen, der Autor nennt es eine Broschüre:

René Brüderlin: Akustik für Musiker, Gustav Bosse Verlag, Kassel, 7. Auflage 2003

Es ist erstmals 1978 erschienen. Der Leser erfährt etwas von der Wellennatur des Schalls. Die Amplitude ist entscheidend für die Lautstärke, die Frequenz für die Tonhöhe. Der Unterschied zwischen den Einheiten Decibel und Phon wird erklärt. Auf das menschliche Gehör wird eingegangen, das Lautstärke und Intervalle unterschiedlich in Abhängigkeit von der Tonhöhe wahrnimmt. Trübung wird als notwendig angesehen, um Töne als angenehm zu empfinden. Auch auf Raumakustik wird eingegangen und welche Nachhallzeit für welche Musik am besten ist.

Die digitale Technik war damals erst im Entstehen. Man möge es deshalb verzeihen, dass sie nur ganz wenig Raum bekommt.

 

In meinen Träumen

Wollen Sie wissen, was ich träume? Ich will es Ihnen mitteilen, musikalisch. Da es heutzutage schwer ist, drei Saxophone beisammen zu bekommen, habe ich mich selber dreimal aufgenommen, begleitet von Band in a Box.

Hier die Noten für drei Tenorsaxophone (und bessere Zeiten):

In_meinen_Traeumen_Tenor_Trio

 

Farewell to Jürgen Wuchner

Jürgen Wuchner in 2014 (Photo by Helge Kramberger)

On 1st May 2020, Jürgen Wuchner has passed away. He was a bassist, composer, band leader and teacher. He was honoured by the Hessian Jazz Award, the Darmstadt Music Award and the Johann Heinrich Merck Award. I knew him from his workshops. I played in his Darmstadt Workshop Band for 10 years. In his emails, he addressed the participants as “Dear jazz friends, …” and everybody knew about the double meaning. I feel very thankful that I could bring in original compositions which he arranged so wonderfully.

I feel helpless regarding something absolute like death. However, I take comfort from the fact that he had a fulfilled life of a musician and that he could travel all over the world. Gilbert Bécaud once sang, « Quand il est mort le poète, le monde entier pleurait ! » (When the poet died, the whole world cried!) This is also true for other artists.

It gave me so much having made music with him. He had many good traits of character. I miss him a lot.

 

Learn a Lick

From time to time I compose licks. These are only a few bars long. A lick for the chord C7 over one bar served as a source for an etude which I called “Learn a Lick”. I attach three versions in different keys. The eager players may practice all three of them. Or you may use them to play a blues in concert Bb with your jazz mates.

Learn_a_Lick_C   Learn_a_Lick_Bb   Learn_a_Lick_Eb

 

Why Jazz?

This music is a great passion of mine. Mostly it is characterized by swing, forward drive, and improvisation. It is important for me as an attitude towards life and as a journey. I associate freedom, curiosity, openness, and tolerance. Racism and jazz are very difficult to combine, for this kind of music originated mostly from African Americans. Jazz is the most beautiful present that America gave to the world.

Actually, you do not need to read any further. I am going to list my favourite jazzwomen and jazzmen. It is a long, incomplete list without specific order.

Louis Armstrong, Lester Young, Coleman Hawkins, John Coltrane, Dexter Gordon, Duke Ellington, Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Herbie Hancock, Esbjörn Svensson, Michael Wollny, Heinz Sauer, Karolina Strassmayer, Klaus Doldinger, Peter Back, Jürgen Wuchner, Uli Partheil, Christopher Dell, Gary Burton, Keith Jarrett, Jan Garbarek, Inge Brandenburg, Ingrid Laubrock, Paul Kuhn, Rolf Kühn, Chick Corea, Kalle Kalima, Emil Mangelsdorff, Dave Brubeck, Paul Desmond, Chet Baker, Dizzy Gillespie.